Handaufzucht oder Naturbrut? – Unterschiede und Wissenswertes!

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Handaufzucht oder Naturbrut
Handaufzucht – Ara

Falls Du dir derzeit Gedanken machst, ob Du dir lieber eine Handaufzucht oder eine Naturbrut zulegen möchtest oder aber den genauen Unterschied zwischen beiden Aufzuchtformen lernen möchtest, kann ich Dir im weiteren Verlauf Näheres dazu sagen. Ich halte nämlich zwei unterschiedlich aufgezogene Mohrenkopfpapageien, die ganz unterschiedliche und interessante Verhaltensmerkmale aufzeigen. Im weiteren Verlauf werde ich Dir aber zunächst allgemeine Unterschiede der Aufzucht erläutern. In meinem nächsten Post erfährst Du dann ganz spezifische Verhaltensunterschiede anhand meiner beiden Mohrenkopfpapageien.

Was ist der Unterschied zwischen Naturbrut und Handaufzucht?

Naturbrut bezeichnet die natürliche Aufzucht eines Vogels. Im Klartext heißt es, dass der Vogel von seinen eigenen Eltern aufgezogen wird. Handaufzuchten werden, wie der Name es schon erahnen lässt, von Menschenhand aufgezogen und sind dadurch leider meistens auf den Menschen fehlgeprägt.

2 Typen von Handaufzuchten

Hierbei gibt es zwei Unterschiedliche Hintergünde für die menschliche Aufzucht eines Vogels.

  1. die Jungtiere werden von den eigenen Eltern verstoßen bzw. die Elterntiere sind verstorben: Ohne die Menschenaufzucht hat das Jungtier keine Überlebenschance, daher sichert diese Art der Handaufzucht dem Papagei das Leben.
  2. Der Mensch entnimmt ganz bewusst die Eier aus dem Gelege. Diese Art der Handaufzucht ist nicht notwendig, weil sich die Elterntiere um das Aufziehen der Jungtiere kümmern könnten. Der Züchter beabsichtigt die Aufzucht eines handzahmen Papageien.

Vorsicht beim Kauf einer Handaufzucht

Es gibt also die unerzwungene und erzwungene Handaufzucht. Bei der beabsichtigten Variante werden die Eier frühzeitig aus dem Nest entnommen und zum Beispiel mit Hilfe eines Brutapparates zum Brüten gebracht. Den Elterntieren werden meistens Eier-Attrappen oder hartgekochte Hühnereier ins Nest gelegt, um keine unnötige Verwirrung oder Trauer zu erzeugen. Sobald die Papageienmutter bemerkt, dass die Brut aussichtslos ist, lässt sie nach einer gewissen Zeit von den Eiern ab. Die beabsichtigte Handaufzucht ist oftmals kommerziell getrieben. Viele Papageienzüchter sind sich bewusst, dass handzahme Papageien leichter und teurer zu verkaufen sind als scheue Papageien.

Deshalb solltest Du dich vor dem Kauf einer Handaufzucht darüber informieren, was die Gründe für die Handaufzucht des Vogels waren. Sollte der Züchter prinzipiell Papageien von Hand aufziehen, bitte ich Dich Abstand von diesem Züchter zu nehmen. Mit dem Kauf solcher Papageien unterstützt Du Züchter, denen nicht das Wohlergehen der Papageien am Herzen liegt, sondern die ganz geschickte Verkaufsmechanismen nutzen, um selber Profit daraus zu schlagen. Bitte beachte auch, dass Naturbruten ebenfalls handzahm werden können. Um aus einer Naturbrut einen handzahmen Vogel zu zaubern, ist die beste Formel Liebe und sehr viel Geduld. Im Laufe der Zeit wird Dir der anfänglich scheue Krummschnabel sein Vertrauen schenken.

Meistens sind Handaufzuchten auf den Menschen fehlgeprägt. Daher wird darauf geachtet, die Tiere nur so lange wie nötig in unmittelbarer Nähe der Menschen zu halten und so schnell wie möglich eine „Abnabelung“ von den Züchtern zu bewirken. Andernfalls besteht die Gefahr, dass die Handaufzucht schlecht oder gar nicht in Gruppen mit Artgenossen integriert werden kann. Des Weiteren haben Handaufzuchten Probleme ihr eigenes Gelege zu brüten bzw. die Jungtiere aufzuziehen. Meistens endet die Handaufzucht deshalb in einem Teufelskreis, da die Jungtiere der Handaufzucht ebenfalls von Menschenhand großgezogen werden müssen. Einige untypische Verhaltensmerkmale werde ich Dir in meinem nächsten Beitrag anhand meiner Mohrenkopfpapageien-Dame Coco genauer erläutern.

Falls Du Erfahrungen mit unseriösen Züchtern, der Aufzucht von Papageien oder aber der Zusammenführung einer Naturbrut mit einer Handaufzucht gemacht hast, würde ich mich über einen Kommentar freuen.

Danke für´s Lesen 🙂