Papageienfreisitz selber bauen – Schritt für Schritt Anleitung!

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Wer seinen Papageien eine ganz große Freude bescheren möchte, greift oftmals zu Papageienfreisitzen. Diese gibt es in unterschiedlichen Ausführungen zu kaufen. Hierbei unterscheiden sich primär die Größe, die verwendeten Materialien sowie der Preis voneinander.

Viele Halter scheuen sich aber einen Papageienfreisitz zu kaufen. Entweder sind die Preise zu hoch oder es ist nicht der nötige Platz zum Aufstellen eines Papageienfreisitzes in der Wohnung vorhanden.

In diesem Beitrag zeige ich Dir daher, wie Du einen Papageienfreisitz selber bauen kannst. Bei der selbstgebauten Variante benötigst Du ein wesentlich kleineres Portemonnaie. Außerdem kannst Du die Größe des Freisitzes individuell anpassen.

In den nächsten Abschnitten erfährst Du mehr über den Nutzen von Kletterbäumen und findest am Ende eine bebilderte Anleitung zum Aufbau eines XXL Freisitzes. Eines sei vorweg gesagt: Das Bauen eines Papageienfreisitzes macht unheimlich viel Spaß!

Wozu benötigt man einen Papageienfreisitz?

Papageienfreisitze kann man sowohl in der Wohnung als auch innerhalb einer großen Voliere aufstellen.

Der Freisitz für Papageien fungiert vornehmlich als Landeplatz und Verweilort. Oftmals befinden sich auf dem Freisitz Näpfe gefüllt mit Obst, Pellets oder einer Körnermischung. Des Weiteren kann auch Papageienspielzeug angebracht werden. All dieses Zubehör motiviert die Papageien sich auf dem Papageienfreisitz aufzuhalten.

Die Preise für Papageienfreisitze variieren von 50€ bis zu 350€. Bei den günstigen Varianten handelt es sich um Tischfreisitze, die eine maximale Höhe von 50-60 cm aufweisen. Ein Papageienfreisitz ab 1,50m Höhe kostet hingegen rund 150-350€. Deshalb lohnt es sich meist einen Papageienfreisitz selber zu bauen.

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Welchen Nutzen hat ein Papageienfreisitz?

Vorteile für den Halter:

Zunächst einmal möchte ich Dir die Vorteile eines Freisitzes für den Halter erklären. Falls Du Deine Papageien oder Sittiche in der Wohnung hältst, wirst Du sicherlich nach jedem Freiflug Deiner Geier, Spaß bei der Beseitigung der Rückstände haben. Sollten sich Deine gefiederten Freunde an den Papageienfreisitz gewöhnen, wird es höchstwahrscheinlich zum Lieblingsplatz auserwählt.

Je mehr Zeit sie auf dem Freisitz verbringen, umso mehr werden sie die Bodenschale des Freisitzes verunreinigen. Deine Wohnung bleibt somit „unbeschadet“. Das einzige was Du machen musst, ist die Bodenschale mit Papier, Buchenholzgranulat oder Vogelsand auszulegen und von Zeit zu Zeit den Einstreu zu wechseln. Daher ist es wichtig, dass die Bodenschale groß genug ist, um herabfallende Reste und Kot aufzufangen.

Des Weiteren werden Deine Geier kostbare Möbelstücke oder Tapeten künftig in Ruhe lassen, da sie genug Ablenkung und Nagemöglichkeiten am Freisitz vorfinden. Selbstverständlich gibt es für all das keine Garantie. Du musst anfangs dafür Sorge tragen, dass der Freisitz zum Lieblingsplatz Deiner Vögel wird, indem Du sie belohnst oder aber die Näpfe mit Kostbarkeiten füllst. Wie für Papageien üblich, stehen sie allem was neu ist, erstmal skeptisch gegenüber und distanzieren sich davon. Das wird sich mit der Zeit aber legen.

Vorteile für Deine Papageien und Sittiche:

Die Vorteile für Deine Papageien liegen klar auf der Hand. Papageien leben in freier Natur auf Bäumen. Ein Freisitz bietet Deinen Papageien und Sittichen in der Wohnung ein Hauch Natur bzw. „Heimat“. Der Freisitz kann aus unterschiedlichstem Holz bestehen. Die meist vebreitetsten Hölzer für Papageienfreisitze sind aus Kirsche, HaselnussJava oder Buche sowohl mit als auch ohne Rinde.

Des Weiteren benötigen Papageien während des Freiflugs gute Lande- und Startmöglichkeiten. Ein Freisitz für Papageien erfüllt genau diese Anforderungen. Wenn Du Den Papageienfreisitz zusätzlich mit Papageienspielzeugen, Sisalseilen oder Schaukeln ausstattest, haben Deine Papageien umso mehr Freude auf dem Kletterbaum.

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Papageienfreisitz selber bauen – Anleitung zum Selbermachen!

Nun kommen wir zum interessantesten Teil dieses Beitrags. Ich zeige Dir nun wie der unten aufgeführte Freisitz aufgebaut wurde. So wird der Papageienfreisitz zum Schluss aussehen. Mit einem Klick auf das Bild vergrößert sich die Ansicht:

Papageienfreisitz selber bauen

Wichtige Informationen zu diesem Freisitz für Papageien

  • Abmessungen der Bodenschale: 100 x 100 cm
  • Höhe des Stammes: 165 cm
  • Kosten: ca. 90€ (abhängig davon, ob Du einen geeigneten Stamm findest)
  • Zeitaufwand: effektiv ca. 8 Stunden (abhängig von Deinem handwerklichen Geschick)
  • Geeignet für große sowie kleine Papageien und Sittiche (Vom Wellensittich über Graupapagei, bis zum Ara oder Kakadu)

Einkaufsliste:

Damit Du die erforderlichen Materialien schneller findest, werde ich Dir sogleich Möglichkeiten aus Online-Shops als Links unten anzeigen. Einiges wirst Du womöglich aus dem Baumarkt etwas günstiger finden (z.B. Schrauben oder Sperrholzplatten). Um Dir die empfohlenen Produkte anzusehen, genügt ein Klick auf die blau hinterlegten Links unten.

Die unten aufgeführte Einkaufsliste bezieht sich auf die Materialien, die ich für den Aufbau des Freisitzes benötigt habe. Du kannst Deiner Fantasie aber freien Lauf lassen und musst Dich nicht zu 100% daran halten:

  • Solider Stamm mit Verzweigungen (bestenfalls aus Buche oder Java-Holz)
  • Sperrholzplatte (fungiert als Bodenschale zum Auffangen von Kot und Futterresten): 100 x 100 cm
  • Winkelbleche* aus Aluminium zur Umrandung der Bodenschale: 40 x 40 mm, insgesamt 4 m (mit einer Flex zugeschnitten)
  • Holzbretter aus Fichte / Tanne* (dient als „Standfuß“ für den Papageienfreisitz):
    19 x 195 x 1990 mm,  Insgesamt 1m
  • Bolzen (zur Stabilisierung des Stammes): 30 cm mit 2 Muttern
  • 3 Näpfe
  • Hakenschrauben* nicht verzinkt (zum Anbringen von Papageienspielzeugen und Sisalseilen)
  • Schrauben
  • optional 4 stabile Rollen* (zum Schieben innerhalb der Wohnung)

Benötigte Werkzeuge:

Papageienfreisitz selber bauen – Vorgehensweise:

Vorbereitung des Stammes:

  1. Der Stamm, den ich für meinen Papageienfreisitz verwendet habe, ist aus Buche. Der Baumstamm war ein Geschenk eines Bekannten, daher sind die Kosten für den gesamten Freisitz mit 90€ relativ gering. Der Baum war zunächst ummantelt mit Rinde. Die Baumrinde ist oftmals mit Ungeziefer und Moos belegt, daher wollte ich zunächst die Rinde entfernen. Um die Rinde vom Stamm zu lösen, habe ich den Stamm zunächst für 2 Tage im Wasser eingelegt. Alternativ kann man die Rinde auch gründlich reinigen, dann haben die Papageien auch was zum Knabbern. Optisch finde ich die Freisitze aber ohne Baumrinde schöner.
  2. Nach 2 Tagen habe ich die aufgeweichte Baumrinde ganz einfach ablösen können. Hierzu kannst Du einen Spachtel oder ein Messer zur Hilfe nehmen.

Vorbereitung der Bodenschale:

  1. Als nächstes kam die Bodenschale dran. Die Sperrholzplatte muss hierbei mit dem Winkelblech umrandet werden. Der Winkelblech muss über die Platte hinausragen, damit der Boden mit Sand oder Buchenholzgranulat gefüllt werden kann. Es soll eine Art „Wanne“ entstehen.
    Freisitz für Sittiche
    Das Winkelblech muss über die Platte hinausragen
  2. Um die Winkelbleche an der Sperrholzplatte anzubringen, müssen in regelmäßigen Abständen, Löcher in das Blech gebohrt werden. Durch diese Löcher müssen anschließend die Schrauben an die Sperrholzplatte angebracht werden.
    Freisitz für Papageien Boden
    Schrauben müssen an der Unterseite gebohrt werden
  3. Nun ist die Unterseite der Bodenplatte an der Reihe. Dort habe ich die Holzbretter erstmal mit einer Säge zurecht gesägt und anschließend an die Unterseite der Bodenplatte in Form eines Kreuzes angebracht. An der Stelle an der später der Stamm platziert werden soll, muss mit einer Lochsäge ein rundes Loch in das Holzbrett gebohrt werden. Optional können noch Rollen an alle 4 Ecken der Bodenplatte montiert werden. Die Holzbretter fungieren als eine Art Standfuß.
    Mit einer Lochsäge ein kreisrundes Loch bohren
    Mit einer Lochsäge ein kreisrundes Loch bohren
  4. Durch dieses Loch wird später der Bolzen durchgesteckt, der den Stamm stabilisieren soll. Das Loch muss so gebohrt werden, dass die Äste des Freisitzes nicht über die Bodenschale hinausragen. Futterreste und Kot sollen schließlich auf die Platte fallen.
    Papageienfreisitz bauen
    Loch in die Bodenschale bohren

Zusätzliche Arbeiten am Stamm:

  1. Nun ist die Bodenplatte soweit fertig. Jetzt ist der Stamm an der Reihe. Dort muss an der Unterseite des Stammes ebenfalls ein Loch mit der Lochsäge angebracht werden. Der Bolzen muss schließlich in das Innere des Stammes führen, um es stabilisieren zu können. Da sich am Bolzen eine Mutter befindet, muss mit der Lochsäge ein entsprechendes Loch gebohrt werden.
    Papageienfreisitz selber bauen 1
    Mit der Lochsäge ein entsprechendes Loch in den Stamm bohren.
  2. Der Bolzen ist in diesem Fall 30cm lang und ist mit 2 Muttern versehen. Sobald der Bolzen durch das Loch in der Bodenplatte durchgesteckt ist, müssen die Muttern von unten und oben ganz fest zugezogen werden. Das gewährleistet die Standfestigkeit des Freisitzes später.
    30 cm langer Bolzen mit 2 Muttern
    30 cm langer Bolzen mit 2 Muttern
  3. Nun ist die Konstruktion soweit fertig. Jetzt können noch zusätzliche Spielereien an den Papageienfreisitz angebracht werden. Waagerechte Äste eignen sich besonders gut. daher kann man auch hier erneut an den dickeren Abzweigungen Löcher anbringen, in die man wiederum Äste einführt.
    Waagerechte Sitzmöglichkeiten anbringen
    Waagerechte Sitzmöglichkeiten anbringen
  4. Sobald der Ast in die Abzweigung eingeführt wurde, muss das nochmal von der Hinterseite mithilfe einer Schraube befestigt werden.
    Mit einer Schraube den Ast stabilisieren
    Mit einer Schraube den Ast stabilisieren
  5. Damit man Papageienspielzeuge, Sisalseile, Schaukeln oder Holzketten anbringen kann, müssen noch einige Hakenschrauben in das Holz gedreht werden.
    Hakenschraube in die waagerechten Äste anbringen
    Hakenschraube in die waagerechten Äste anbringen
  6. Zu guter letzt kann man noch Holzkreise mit Rinde anbringen, die gerne von Papageien und Sittichen angenagt werden. Diese können am Endstück eines Astes angebracht werden und in der Mitte an den Ast mit einer Schraube angebohrt werden.
    Holzkreise zum Nagen und Sitzen ans Endstück anbohren.
    Holzkreise zum Nagen und Sitzen ans Endstück anbohren.

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Alternative Möglichkeit – Papageienfreisitz kaufen

Falls Du Dir den Bau eines Papageienfreisitzes noch nicht zutraust, kannst Du Dich selbstverständlich auch an dem Angebot auf dem Markt bedienen und einen Papageienfreisitz kaufen. Es gibt einige sehr schöne Modelle, die ein sehr gutes Preis-Leistungsverhältnis bieten. Auf der folgenden Seite findest Du übrigens unseren neuen Papageienfreisitz, den wir von papageien-freisitze.de erworben haben. Dort haben wir Dir alles zu diesem Freisitz erklärt sowie eine Bauanleitung mit Bildern erstellt.

Hier findest Du den Beitrag –>  Papageienfreisitz kaufen

Folgende Modelle kann ich Dir empfehlen.

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Fazit

Ich hoffe wirklich sehr, dass Dir diese Anleitung weiterhelfen konnte. Der Bau eines Papageienfreisitzes macht unheimlich viel Spaß und gefällt zum Schluss auch ganz gewiss Deinen gefiederten Freunden.

Es ist also eine Win-Win-Situation für alle Beteiligten. Wenn Du möchtest, kannst Du diesen Beitrag sehr gerne mit Deinen Freunden teilen, indem Du die eingeblendeten Social-Share Buttons benutzt (Facebook, Twitter und Google+).

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Weiterführende Informationen zur Papageienhaltung findest Du auf der Startseite ➤ Papageienkäfig

Falls Dich das Baufieber gepackt hat, findest Du unter dem nachfolgenden Link noch eine Anleitung für den Bau einer Innenvoliere ➤ Voliere selber bauen

Nun wünsche ich Dir viel Spaß beim Bau des Papageienfreisitzes.